Havelland: Die Geschichte des Landkreises

Geschichte

Der Landkreis Havelland umfasst heute den größten Teil der historischen „Landschaft Havelland“. Es war das Stammesgebiet der slawischen Heveller mit dem zentralen Burgort Brandenburg an der Havel. Aufgrund eines Erbvertrages zwischen dem Hevellerfürsten Pribislaw-Heinrich und Albrecht dem Bären kam dieses Land 1150/1157 in dessen Besitz und wurde zum Stammland der von Albrecht dem Bären gegründeten Mark Brandenburg. Im späteren Königreich Preußen wurden die noch bis 1952 bestehenden Landkreise Westhavelland und Osthavelland gebildet. Der Landkreis Havelland entstand am 6. Dezember 1993 im Rahmen der brandenburgischen Kreisreform durch Zusammenlegung der ehemaligen Kreise Nauen (NAU) und Rathenow (RN). Umgangssprachlich haben sich heute wieder die historisch nicht gänzlich korrekten, jedoch geografisch logischen Bezeichnungen „Westhavelland“ für das ehemalige Kreisgebiet von Rathenow und „Osthavelland“ für das ehemalige Kreisgebiet von Nauen.

Westhavelland: Der Landkreis umfasste am 1.Januar 1945 die vier Städte Friesack, Plaue an der Havel, Pritzerbe und Rhinow sowie 77 weitere Gemeinden.

Osthavelland: Der Landkreis Osthavelland, bis 1939 Kreis Osthavelland, war ein Landkreis in der Provinz Brandenburg und bestand zwischen 1817 und 1952. Die Zugehörigkeit einzelner Kommunen war von großer Dynamik geprägt: 1887 schied die Stadt Spandau aus dem Kreis aus, da diese zum Stadtkreis erhoben wurde. 1910 wurden die Gutsbezirke Haselhorst, Spandau Land und Sternfeld an die Stadt Spandau angegliedert.

Mit dem „Groß-Berlin“-Gesetz vom 1920 schieden aus dem Kreis Osthavelland die Landgemeinden Kladow, Gatow, Pichelsdorf, Staaken und Tiefwerder sowie die Gutsbezirke Pichelswerder, Potsdamer Forst – nördlicher Teil bis zum Griebnitzsee und Kohlhasenbrück – und wurden zugleich mit Spandau in die neue Stadtgemeinde Berlin eingegliedert:

1929 fand im Zuge einer auch im übrigen Freistaat Preußen durchgeführten Gebietsreform die Auflösung nahezu aller Gutsbezirke statt und der Übergang in benachbarte Landgemeinden. .

1935 traten die Gemeinden Bornim, Bornstedt, Eiche, Geltow (teilweise) und Nedlitz aus dem Kreis Osthavelland zum Stadtkreis Potsdam über. 1939 wurden weitere sieben Landgemeinden an die Stadt Potsdam angegliedert. Im selben Jahr erhielt der Kreis Osthavelland entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis.

Der Landkreis umfasste am 1. Januar 1945 die fünf Städte Fehrbellin, Ketzin, Kremmen, Nauen und Velten, 61 weitere Gemeinden und einen Forst-Gutsbezirk. Die beiden Landgemeinden Falkensee und Hennigsdorf waren zuletzt mit über 10.000 Einwohnern die größten Orte im Landkreis. Falkensee erhielt erst 1961 das Stadtrecht, Hennigsdorf ein Jahr später im Jahre 1962.

Siedlungsstruktur des Landkreises (2016)

Als Siedlungsschwerpunkte sind die Bereiche Stadt Rathenow/Stadt Premnitz, die Gemeinden im Berliner Umland sowie die Stadt Nauen zu benennen. Hier konzentriert sich die Siedlungstätigkeit, was auch im Wohnungsbestand ablesbar ist.

 

Gemeindegrößenklassen

Ein Achtel der Einwohner des Landkreises leben in 17 Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern.

Ein Viertel ist in fünf Gemeinden der Größenklasse 5.000 bis unter 10.000 Einwohnern mit Hauptwohnsitz gemeldet. Etwa 60 % der Einwohner des Landkreises leben in vier Gemeinden mit 10.000 bis unter 50.000 Einwohnern.

 

Mittelzentren und Mittelbereiche (2016)

Mittelzentren im Landkreis Havelland sind gemäß Ausweisung im Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) unter Ziel der Raumordnung 2.9 die Städte Falkensee, Nauen und Rathenow.

Dem Mittelbereich des Mittelzentrums Rathenow sind danach die Stadt Premnitz und die Gemeinde Milower Land als auch die Gemeinden der Ämter Rhinow und Nennhausen zugeordnet.

Zum Mittelbereich des Mittelzentrums Nauen gehören die Stadt Ketzin/Havel und die Gemeinden des Amtes Friesack.

Die Gemeinden Wustermark, Brieselang, Schönwalde-Glien und Dallgow-Döberitz sind dem Mittelbereich des Mittelzentrums Falkensee zugeordnet worden.

Im Landkreis Havelland nehmen fünf amtsfreie Städte (Falkensee, Ketzin/Havel, Nauen, Premnitz, Rathenow), fünf amtsfreie Gemeinden (Brieselang, Dallgow-Döberitz, Milower Land, Schönwalde-Glien, Wustermark) sowie drei Ämter (Friesack, Nennhausen, Rhinow) die Verwaltungsaufgaben auf Gemeindeebene wahr. Die Ämter verwalten und unterstützen nachfolgend benannte amtsangehörige Gemeinden:

Amt Friesack: Stadt Friesack, Gemeinden Mühlenberge, Paulinenaue, Pessin, Retzow, Wiesenaue

Amt Nennhausen: Gemeinden Kotzen, Märkisch Luch, Nennhausen, Stechow-Ferchesar

Amt Rhinow: Stadt Rhinow, Gemeinden Gollenberg, Großderschau, Havelaue, Kleßen-Görne, Seeblick.

 

Gemeinden mit Ortsteilen und sonstigen Siedlungsgebieten

Im Landkreis gibt es 24 Gemeinden mit insgesamt 86 Ortsteilen. Darüber hinaus bestehen zahlreiche sogenannte sonstige Siedlungsgebiete. Sie alle zusammen bilden ein durchgängiges Siedlungsnetz.

Die Stadt Nauen ist mit einer Fläche von 268,11 km² nicht nur die flächengrößte Gemeinde im Landkreis, sondern auch eine der flächengrößten Gemeinden im Land Brandenburg.

Übersicht

Gemeinde mit Flächenumfang

 

Ortsteile nach

§ 45 Kommunal-verfassung

 

sonstige Siedlungsgebiete (Ortslagen, Siedlungssplitter)

 

Brieselang (44,34 km²) Bredow, Zeestow Alt Brieselang, Bredow-Luch, Bredow-Vorwerk, Glien

 

Dallgow-Döberitz (66,54 km²)

 

Seeburg

 

Ausbau, Engelsfelde

 

Stadt Falkensee (43,27 km²)

 

keine

 

Alt Brieselang, Alter Finkenkrug, Damsbrück

 

Stadt Friesack (84,01 km²)

 

Wutzetz, Zootzen

 

Am Bahnhof, Am Rhinkanal, Am Schafstall, Briesen, Briesener Zootzen, Damm, Fliederhorst, Friesacker Zootzen, Karolinenhof, Kleßener Zootzen, Wutzetzer Mühle

 

Gollenberg (30,51 km²)

 

Schönholz-Neuwerder, Stölln

 

Horst, Neuwerder, Ohnewitz, Schönholz

 

Großderschau (20,15 km²)

 

Altgarz, Rübehorst

 

Brenkenhof, Friedrichsbruch, Friedrichsdorf, Jülitz, Klausiushof, Kleinderschau, Neugarz, Raminsgut, Wilhelminenaue

 

Havelaue (74,81 km²)

 

Gülpe, Parey, Spaatz, Strodehne,

Wolsier

 

Prietzen, Hohenwinkel, Hünemörderstelle, Kreuzberg, Scheunstelle

 

Stadt Ketzin/Havel (93,63 km²)

 

Etzin, Falkenrehde, Tremmen, Zachow Brückenkopf, Fernewerder, Gutenpaaren, Kliemsiedlung, Neu Falkenrehde, Paretz, Paretzhof, Schumachersiedlung, Vorketzin

 

Kleßen-Görne (42,19 km²)

 

Görne, Kleßen Dickte, Görner Mühle
Kotzen (42,87 km²)

 

Kotzen, Kriele, Landin Rhinsmühlen
Märkisch Luch (71,53 km²)

 

Barnewitz, Buschow, Garlitz, Möthlow Buschow I, Kieck, Kolonie Buschow, Linde
Milower Land (161,32 km²)

 

Bahnitz, Bützer, Großwudicke, Jerchel, Milow, Möthlitz, Nitzahn, Schmetzdorf, Vieritz, Zollchow Buchow, Galm, Grille, Kleinbuckow, Knoblauch, Marquede, Neudessau, Wendeberg, Wilhelminental

 

Mühlenberge (39,62 km²)

 

Haage, Senzke, Wagenitz

 

Karlsaue

 

Stadt Nauen (268,11 km²)

 

Berge, Bergerdamm, Börnicke, Groß Behnitz, Kienberg, Klein Behnitz, Lietzow, Markee, Neukammer, Ribbeck, Schwanebeck, Tietzow, Wachow

 

Am Weinberg, Bergerdamm-Hanffabrik, Bergerdamm-Lager, Ebereschenhof, Fischerhaus, Friedrichshof, Friesenhof, Gohlitz, Heineberg, Hertefeld, Lindenhorst, Marienhof, Markau, Mühlenberg, Nauener Ausbau, Neugarten, Neuhof, Niebede, Quermathen, Röthehof, Sandkrug, Siedlung, Stolpshof, Teufelshof, Utershorst, Waldsiedlung

 

Nennhausen (89,69 km²)

 

Bamme, Buckow, Damme, Gräningen, Liepe, Mützlitz

 

Ausbau, Bammer Ausbau, Försterei Krügershorst, Lieper Mühle, Luchhof, Nennhof, Spolierenberg

 

Paulinenaue (31,60 km²)

 

Selbelang

 

Bienenfarm, Eichberge, Kamerun, Lindholzfarm, Rother Husar

 

Pessin (20,40 km²)

 

Keine

 

Keine

 

Stadt Premnitz (46,27 km²)

 

Döberitz, Mögelin

 

Ausbau Döberitz, Ausbau Mögelin, Försterei Friedrichshof, Gapel, Grünaue, Kolonie Busch, Königshütte, Siedlung Döberitz, Waldkolonie

 

Stadt Rathenow (113,10 km²)

 

Böhne, Göttlin, Grütz, Semlin,

Steckelsdorf

 

Albertsheim, Böhnsche Schäferei, Bölkershof, Heidefeld, Hilgenfeldshof, Lindensiedlung, Lötze, Ludwigshof, Ludwigslust, Möthlowshof, Semlin Ausbau

 

Retzow (14,84 km²)

 

Keine

 

keine

 

Stadt Rhinow (31,66 km²)

 

Kietz

 

Buchhorst, Glewe, Horst, Mühlenburg

 

Schönwalde-Glien (97,38 km²)

 

Grünefeld, Paaren im Glien, Pausin, Perwenitz, Schönwalde-Dorf, Schönwalde-Siedlung, Wansdorf

 

keine

 

Seeblick (48,41 km²)

 

Hohennauen, Wassersuppe, Witzke

 

Elslaake, Kohlhof

 

Stechow-Ferchesar (51,22 km²)

 

Ferchesar, Stechow

 

Lochow, Tegeland

 

Wiesenaue (46,94 km²)

 

Brädikow, Jahnberge, Vietznitz, Warsow

 

Kanalsiedlung, Luchsiedlung

 

Wustermark (52,89 km²)

 

Buchow-Karpzow, Elstal, Hoppenrade, Priort, Wustermark

 

Am Weiler, Dyrotz, Dyrotz-Luch, Hoppenrade-Ausbau, Niederhof, Olympisches Dorf, Wernitz

 Quellen: Bericht der Verwaltung des Landkreises Havelland auf deren homepage (Stand: 29.12.2016)

http://www.havelland.de/fileadmin/dateien/amt80/Sonstiges/Kreisentwicklung/Landkreis-UEberblick_2016-final.pdf

Wikipedia

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert